Eine andere Perspektive
Das gegenwärtige Militärhistorische Museum der Bundeswehr betrachtet den Krieg aus einer sehr ungewöhnlichen Perspektive. Das Imperial War Museum in London und das Musée de l‘Armée in Paris sind ebenso ein Tribut an den Krieg wie eine eingehende Überlegung über die Folgen militärischer Eingriffe. Doch anstelle Panzer, Kanonen und glänzende Medaillen als Relikte ehrenwerter Schlachten auszustellen, befasst dieses Museum sich mit dem Zweck und den Ursachen von Gewalt. In Anbetracht der Tatsache, dass dieses Museum von der Bundeswehr verwaltet wird, ist es umso erstaunlicher, dass es eine visuelle Darstellung der unmenschlichen Folgen militärischer Eingriffe vermittelt. Zu den Ausstellungsobjekten gehören das Wrack eines deutschen Militärfahrzeugs, das während des jüngsten Kriegs in Afghanistan durch eine Explosion beschädigt wurde. Daneben finden Sie die Stimmzettel der Bundeskanzler Gerhard Schröder und Angela Merkel, die die deutsche Beteiligung an dem Krieg befürworteten. Das Museum zeigt jede zukünftige militärische Intervention gewiss aus einer ganz anderen Perspektive.
Ein beeindruckendes Design
Das Museum wurde nach umfangreichen Renovierungs- und Erweiterungsarbeiten nach den Plänen des Architekten Daniel Libeskind im Jahr 2011 neu eingeweiht. Sein keilförmiges Design bricht die monumentale formale Symmetrie des Gebäudes auf. Dies ist ein symbolischer Hinweis auf die weitreichenden Folgen des Kriegs. Der Stahlkeil – ein gigantischer Schiffsbogen aus Stahl und Glas – ist fünf Stockwerke hoch und zeigt in die Richtung, aus der die ersten Bomben fielen. Von der Aussichtsplattform aus können die Besucher sehen, wie die Stadt Dresden aus der Asche erstanden ist.