Ein Hauch asiatische Atmosphäre
Das barocke Schloss am Ufer der Elbe ist nach dem Dorf Pillnitz, der langjährigen Sommerresidenz des sächsischen Königshauses, benannt. Tatsächlich besteht die Park- und Schlossanlage aus drei Teilen: dem Wasserpalais an der Elbe, dem Bergpalais auf dem Hügel und dem Neuen Palais. Anna Constantia von Brockdorff war nicht die einzige Mätresse, die dieses Schloss ihr Zuhause nennen konnte; in früheren Jahren hatte Kurfürst Georg IV. von Sachsen es für seine Geliebte Magdalena Sibylla von Neitschütz erworben. Die bedeutenden Erweiterungen wurden erst vorgenommen, nachdem Anna Constantia im Jahre 1715, als August II. (der Starke) das bestehende Schloss in ein „orientalisches Sommerpalais“ am Flussufer verwandelt hatte, vom Schloss geflohen war. Der barocke Stil wurde durch ‚chinoiserie‘ – einen dekorativen Stil nach dem Vorbild der chinesischen Baukunst, der zu jener Zeit in Europa sehr beliebt war – und einen Garten aufgewertet. Das Neue Palais wurde erst ein Jahrhundert später fertiggestellt. Mit seinem neoklassizistischen Stil unterscheidet es sich deutlich von den anderen Gebäuden.
Das Schlossmuseum
Das Schlossmuseum im Neuen Palais bietet einen Überblick über die bewegte Geschichte des Schlosses. Die Kapelle im Ostflügel zeigt Wandgemälde des Künstlers Carl Christian Vogel von Vogelstein. Hier stellte der offizielle Hofmaler einige Szenen aus dem Leben der Jungfrau Maria dar. Das Gebäude beherbergt auch die königliche Küche, wo die täglichen Mahlzeiten für die Familie bereitet wurden. Im Bergpalais und im Wasserpalais ist das Kunstgewerbemuseum untergebracht.