Der Große Basar: eine komplette Stadt unter einem Dach

Bunte Öllampen, duftende Gewürze und handgefertigte Hamam-Kleidung: Der Große Basar, der sich über 60 Straßen und fast 5.000 Geschäfte erstreckt, ist der größte überdachte Markt der Welt und bietet eine riesige Auswahl an Waren. Nirgendwo anders in der Türkei erleben Sie ein solch wunderbares Spiegelbild des typischen Schmelztiegels der türkischen Kulturen, des Unternehmergeists der Türken und der herrlichen Waren, die seit Jahrhunderten verkauft werden.

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Blick von oben auf den Großen Basar

Blick von oben auf den Großen Basar

Eine eigene Welt

Seit 1461 ist der Große Basar ein wichtiges Handelszentrum im Mittleren Osten. Inmitten des Labyrinths aus Gassen gibt es 2 ‚bedestens‘, kuppelförmige Marktgebäude, die 1455 auf Befehl des Sultans Mehmed der Eroberer gebaut wurden. Das von hohen Mauern umgebene Cevahir Bedesten im Zentrum des Basars ist noch immer der Ort, wo die wertvollste Ware, wie z. B. Antiquitäten, verkauft wird. Während der Herrschaft des Sultans Suleiman des Großen im 16. Jh. wurde der Basar beträchtlich erweitert. 1894, nachdem der Markt durch ein Erdbeben teilweise zerstört wurde, wurde der Basar in größerem Umfang renoviert. Die überdachte Marktanlage erstreckt sich über eine Fläche von 31 Hektar und umfasst Tausende von Geschäften, Cafés und Restaurants und besondere architektonische Elemente. Es gibt 2 alte Moscheen und 4 Brunnen, die von wunderschönen Mosaiken bedeckt sind. Außerdem stehen 2 Hamas aus dem 14. Jahrhundert im Basar. Das Oruculer Hamam, zu dem nur Männer Zutritt haben, ist eines der besten und saubersten Hamams in Istanbul. Der Hamam ist nach dem Oruculer-Tor (Webertor) benannt, an dem sich das Badehaus befindet.

Alles unter der Sonne

Im Türkischen heißt der Große Basar auch Kapalıçarşı, was ‚bedeckter Basar’ bedeutet. Der Markt war nicht nur überdacht, damit dort unter allen Witterungsbedingungen gearbeitet werden konnte, sondern auch, um die Ware vor Diebstahl zu schützen. Auch heute noch wird der Basar am Ende jedes Markttages vollständig abgesperrt. Eines der Dinge, das sich im Laufe der Zeit geändert hat, ist die Verwendung von Licht. Früher haben die Händler nur natürliches Licht genutzt; Öllampen und Feuer waren aufgrund der Brandgefahr verboten. Der Handel begann am frühen Morgen, wenn die ersten Sonnenstrahlen durch die hohen Fenster unter den kuppelförmigen Dächern fielen, und dauerte bis Sonnenuntergang. Die Künstler und Händler gruppieren sich um die Straßen, die nach ihren Waren benannt sind – so entstanden Straßen mit Namen mit Helmmacher, Serviettenmacher und Deckenmacher. Noch heute werden viele ähnliche Produkte in einer Straße verkauft. Die Eingangstore zum Basar sind ebenfalls nach der Ware benannt. Das nördliche Tor heißt beispielsweise Sahaflar Kapısı (Antiquariatshändler) und das Osttor heißt Kuyumcular Kapısı (Juweliere).

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