Beeindruckend und mysteriös
Trotz seiner hohen Fenster ist das Innere des Doms recht dunkel, was dem Bau eine Art romantisches Gefühl des Mysteriösen verleiht. Die staatlichen gotischen Bögen ziehen die Blicke der Besucher auf die prächtige 32 m hohe Holzdecke, die mehrmals restauriert wurde; einige Elemente der Vertäfelung gehen auf das 14. Jh. zurück. Ein weiteres beeindruckendes Merkmal ist der große steinerne Chor mit bildlichen Darstellungen der sieben Sünden. Alle Buntglasfenster, die in der Zeit nach 1947 angefertigt wurden, sind nicht minder beeindruckend. Die Tür zur Sakristei befindet sich gleich hinter dem Chor, in der linken Ecke des Baus. An diesem historischen Standort wurde die Universität zu Glasgow im Jahre 1451 gegründet.
Das Grabmal des Heiligen Mungo
Der interessanteste Teil des Doms befindet sich unterirdisch, in der schönen alten Krypta. Unter den Bögen liegt das Grabmal des Hl. Kentigern, liebevoll auch der Hl. Mungo genannt. Dieser Heilige hatte im 6. Jh. Teile Schottlands christianisiert. Er ist auch der Schutzpatron von Glasgow; daher sind im Wappen der Stadt auch die Symbole des Hl. Mungo – ein Vogel, ein Baum, eine Glocke und ein Fisch mit einem Ring – zu finden. Der Fisch mit dem Ring bezieht sich auf eine Legende, nach der der Heilige den Ring der Königin im Bauch eines Fisches gefunden haben soll, um sie vor dem Zorn ihres argwönigen Gemahls zu schützen.
Die Nekropolis
Auf einem Hügel neben dem Dom liegt einer der schönsten Friedhöfe in ganz Europa. Die meisten der Gräber stammen aus viktorianischer Zeit, als Glasgow noch eine florierende Industriestadt war und als die ‚zweite Stadt‘ des britischen Empire bekannt war. In jener Zeit gaben die wohlhabenden Industriellen der Stadt extravagante Grabmäler in Auftrag, die von den berühmtesten schottischen Architekten entworfen wurden, die ihrerseits die besten Bildhauer und Handwerker einsetzten, um diese Arbeiten zu verwirklichen. Außerdem sind auf diesem Friedhof auch zahlreiche keltische Hochkreuze zu finden. Mit seinen herrlichen Blumen und der üppigen Vegetation ist diese Nekropolis alles andere als traurig und melancholisch. Der Friedhof, der auf einer Anhöhe liegt, bietet auch eine atemberaubende Aussicht auf die ganze Stadt und auf die Berge der Umgebung.