Architektonische Zeitreise
Bund bedeutet „Kai an der matschigen Küste“. Dieser Name stammt von Bewohnern der westlichen Welt – die Chinesen nennen das Flussufer Waitan. Das erste Gebäude im europäischen Stil wurde 1843 am Bund errichtet. Seitdem wurden viele weitere Konsulate, Banken und Hotels gebaut, insbesondere in ostindischem, d. h. im westlichen Design. Diese Art von Gebäude wurde nach der „Reise“ benannt, die sie unternehmen musste: Westliche Stile erreichten den Fernen Osten nur über Indien. Ende des 19. Jahrhunderts begannen Architekten, moderne Stilrichtungen mit traditionellen chinesischen Stilrichtungen zu verbinden. Zu erkennen ist dies im Palace Hotel und der früheren Russisch-Chinesischen Bank. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam der Art Deco-Stil auf und ein schönes Beispiel hierfür sind die Bank of Communications aus dem Jahr 1948 sowie das Peninsula Hotel. Von der Außenbar des Peninsula Hotels aus genießt man einen fantastischen Ausblick über den Bund und die verschiedenen Baustile.
Die beste Panoramaaussicht
Bis 1990 war es am Ostufer des Huanpu Jiang-Flusses – gegenüber dem Bund – relativ ruhig, aber ab diesem Zeitpunkt wurde es das meist fotografierte Panorama der Stadt. Die glänzenden Wolkenkratzer von Schanghais Geschäftsviertel wetteifern darum, von Touristen fotografiert zu werden. Sie bilden einen beeindruckenden Kontrast zu den „niedrigen“ historischen Gebäuden des Bund, die nur wenige Stockwerke hoch sind. Seit 2014 kann sich Schanghai des 2-größten Wolkenkratzers der Welt rühmen: der Shanghai Tower. Nur der Burj Khalifa in Dubai ist höher. Ebenfalls am Ostufer befindet sich der ikonische Oriental Pearl Tower, das Weltfinanzzentrum Schanghai – mit dem Spitznamen „Der Flaschenöffner“ – und der imposante Jin Mao Tower. All diese Gebäude bieten wundervolle Ausblicke über die Stadt und den Bund, obwohl nichts den Anblick der Türme selbst vom Bund aus übertrifft.