Kunst in Getreidesilos
Die jüngste Geschichte von Newcastle ist ebenso düster wie die Kohle, die hier jahrzehntelang gefördert wurde. Auf eine Blütezeit folgte eine Periode hoher Arbeitslosigkeit; Werften und Bergwerke wurden geschlossen, und Fabrikhallen standen leer. In den letzten Jahren jedoch wurde ein großer Teil des einstigen industriellen Erbes der Stadt neuen Zwecken zugeführt. Das BALTIC, das in früheren Getreidesilos auf der Südseite des Flusses Tyne, gleich neben der Millennium-Brücke, eingerichtet ist, beherbergt das internationale Museum für Zeitgenössische Kunst. Zwar hat das Museum keine ständige Sammlung, doch bietet es stattdessen eine Vielfalt an wechselnden Ausstellungen, die in vier Räumen präsentiert werden. Die Kunst ist ebenso bunt und vielfältig wie die Künstler selbst, die alle Teile der ganzen Welt, einschließlich Newcastle, vertreten. Der Blick über den Fluss Tyne von der 5. Etage des Gebäudes zeigt eine Stadt im Wandel, mit einer verblüffenden Sammlung von Gebäuden aller denkbaren Baustile. Ebenfalls auf der Südseite des Flusses befindet sich die Sage Gateshead, eine Konzerthalle aus Glas, Aluminium und Stahl, die im weitesten Sinne einer auf der Seite liegenden Coca-Cola-Flasche ähneln könnte. Auf der nördlichen Seite des Flusses hingegen sind einige außergewöhnliche Kaufmannshäuser aus der viktorianischen Zeit erhalten. Etwas weiter, auf einem Hügel, weht auf der mittelalterlichen Burg von Newcastle die britische Flagge. Die Aussicht vom Museum aus ist noch beeindruckender bei Nacht, wenn die Millennium-Brücke erleuchtet ist.
Ein Besuch bei Earl Grey
Von der Millennium-Brücke aus können Sie einen schönen Bummel entlang der Uferpromenade, der Quayside, zu den anderen Brücken machen. Heute verkehren keine Kohlenfrachter mehr auf dem Fluss; so ist der einstige Handelskai jetzt eine lebendige Promenade mit Kneipen, Cafés und Restaurants. Von der Tyne-Brücke geht eine der Straßen von Hauptinteresse in Newcastle, die Grey Street, aus. Die Hälfte der majestätischen Gebäude an der Grey Street stehen heute unter Denkmalschutz, und am Ende der Straße steht die Statue von Charles Grey (1764-1845), der besser als ein ‚Earl‘ bekannt ist und der für seinen liebsten Tee berühmter geworden ist als dafür, dass er auch ein einstiger Premierminister des Vereinigten Königreichs war.