Genuas königlicher Palast

Genua hat Dutzende historischer Stadtpaläste, von denen einer prunkvoller ist als der andere, doch keiner ist so prächtig wie der Palazzo Reale. Diese palastähnliche Villa aus dem Jahre 1643 war einst der Sitz der drei einflussreichsten Familien der Stadt. Heute ist der Palazzo Reale ein berühmtes Museum mit einer beeindruckenden Sammlung von Mobiliar und Kunstwerken aus dem 17. und 18. Jahrhundert.

Kunst & Kultur
Palazzo Reale

Palazzo Reale

Ein Palast mit einer reichen Vergangenheit

Denkwürdige Feierlichkeiten und Bälle, diplomatische Empfänge und Bankette für berühmte Staatsgäste, wie Napoleon Bonaparte – der Palazzo Reale blickt in der Geschichte der Republik Genua auf viele bedeutende Ereignisse zurück. Der Stadtpalast wurde Mitte des 17. Jahrhunderts für die Familie Balbi erbaut, die sich ihren Reichtum durch den Handel mit Seide und Textilien erworben hatten. Von diesem neuen Stadtviertel von La Strada Nuova aus genossen die wohlhabenden Kaufleute beeindruckende Aussichten auf ihre Schiffe im unterhalb gelegenen Hafen. 50 Jahre später war die Familie Balbi gezwungen, ihre Villa zu verkaufen, weil sie in finanzielle Schwierigkeiten geraten war, und sie wurde von einer anderen berühmten Genueser Familie, den Durazzo, übernommen. Diese Familie erweiterte den Stadtpalast, wobei viele barocke Elemente hinzugefügt wurden. Im Jahr 1730 wurde eine Spiegelgalerie nach dem Vorbild des großen Spiegelsaals von Schloss Versailles hinzugefügt. Im 19. Jahrhundert diente der Palast als Wohnsitz der Herzöge von Savoyen, die in jener Zeit auch Könige von Sardinien waren. Ihrer Präsenz hat der Palast den Namen reale, ‚königlicher Palast‘, zu verdanken.

Barocker Prunk

Barocker Prunk

Fresken, Kronleuchter und Blattgold

Bis zum Jahre 1919 residierte die Dynastie der Savoyer in dem Stadtpalast. Die meisten Objekte in dem heutigen Museum gehörten zum Besitz dieser Familie. Außer Kronleuchtern und barockem Mobiliar sind in dem Palazzo auch über 200 Gemälde, einschließlich eines Tintoretto und zwei Werken von Antoon van Dyck, ausgestellt. Die Räume und Salons sind größtenteils in ihrem Originalzustand erhalten geblieben und bieten einen großartigen Einblick in das einstige Leben einer Genueser Adelsfamilie. Am Eingang steht heute noch eine alte hölzerne Kutsche, und hinter einer Schranktür verbirgt sich ein geheimer Altar. Doch die prächtigsten Kunstwerke sind die leuchtenden Deckengemälde, die dieser Villa ihren betont italienischen Charakter verleihen.

Ein ligurisches Mosaik am Brunnen

Ein ligurisches Mosaik am Brunnen

Blick auf die Gartenanlagen und den Hafen

Beenden Sie Ihren Besuch des Palazzo Reale mit einem Bummel über die Dachterrasse. Dieser Aussichtspunkt bietet weitschweifende Ausblicke über den Hafen mit seinen hohen Kränen und dem monumentalen Leuchtturm (La Lanterna). Wenn Sie gerade nach unten schauen, haben Sie auch einen sehr schönen Blick auf den kleinen Garten des Palazzo. Aus dieser Perspektive können Sie auch die Mosaike rund um das Becken bewundern. Die schwarzweißen Bilder wurden aus kleinen Kieselsteinen, auch risseu genannt, angefertigt; dieses ist ein heimischer Mosaikstil, der oftmals bei den Kirchen von Ligurien – der Region Norditaliens, in der Genua liegt – verwendet wurde.

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