‚Oh, Gott‘
Das Denkmal besteht aus einem schwarzen Marmor-Quader mit der Inschrift ‚He Ram‘. Dies sollen Gandhis letzte Worte gewesen sein, die er geäußert haben soll, bevor er seinen letzten Atemzug nahm, als er ermordet wurde. Das heißt soviel wie ‚Oh, Gott‘. Hinter dem Monument brennt eine ewige Flamme, die die Ewigkeit Gandhis symbolisiert; seine Gedanken werden in Ewigkeit fortbestehen. Der Architekt Vanu G. Bhūta hat das Monument mit einem Steinpfad, von geraden grünen Rasenflächen eingerähmt, umrandet. Einfach und friedlich: zwei Attribute, die eine passende Beschreibung Gandhis sind. Besucher finden das schlichte Design des Denkmals sehr ergreifend. Wichtiger Hinweis: Besucher müssen vor dem Betreten des Geländes ihre Schuhe ausziehen.
Museen über den geistlichen Vater Indiens
In der Nähe des Denkmals finden Sie auch das Nationale Gandhi-Museum. Dieses Museum bietet Besuchern einen Überblick über das Leben Gandhis anhand von ausdrucksstarken Bildern, Gemälden und Fotos. Briefe veranschaulichen seinen Kommunikationsstil und Tonaufnahmen bieten ein intimeres Porträt. Gandhi Smriti – der Ort, an dem er ermordet wurde – ist ebenfalls für Besucher geöffnet. Der friedliche Führer hatte die letzten 144 Tage seines Lebens im Birla House verbracht. Sein Zimmer ist seit seinem Todestag, dem 30. Januar 1948, vollkommen unverändert geblieben; hier können Sie sehen, welch wenige Dinge er besaß. Fußspuren auf dem Boden kennzeichnen die Route, die er von dem Haus bis zu dem Punkt gegangen war, an der er ermordet wurde.
Ein kurzer Überblick über das Leben Gandhis
Gandhi war am 2. Oktober 1869 in eine reiche Familie in Porbandar geboren worden. Im Alter von 13 Jahren hatte er Kasturba geheiratet; dies war eine arrangierte Heirat gewesen, eine Tradition, gegen die er später heftigen Widerstand leisten sollte. Er hatte Recht studiert und war dann nach Südafrika übergesiedelt, um dort zu arbeiten und ein einfaches Leben zu führen. Hier hatte er erstmals zu gewaltfreiem Widerstand im Kampf gegen die Rassendiskriminierung, die er selbst erfahren hatte, aufgerufen. Er war für seine Handlungen mehrmals inhaftiert worden. Im Jahr 1915 war er nach Indien zurückgekehrt, um seinen gewaltlosen Widerstand hier fortzusetzen. Er kämpfte gegen die britische Kolonialherrschaft über Indien. 1920 wurde Gandhi zum Führer einer neuen politischen Partei, dem ‚Indian National Congress‘, und unter seiner Führerschaft wurde ein Boykott englischer Produkte und Institute umgesetzt. Er war auch der Anführer des ‚Salzmarschs‘, einem weltberühmten Protestmarsch gegen die Salzsteuer, dem sich Tausende von Menschen angeschlossen hatten. Die Jahre des mühsamen Kampfes hatten sich ausgezahlt, als Indien 1947 schließlich seine Unabhängigkeit erlangte. Doch innerhalb Indiens setzte sich der blutige Kampf zwischen Hindus und Moslems weiter fort. Trotz der Hungerstreiks Gandhis wurde Indien in ein Indien der Hindus und ein Pakistan der Muslime geteilt. Viele Hindus warfen Gandhi vor, wesentlich strenger mit seinen hinduistischen Freunden als mit seinen muslimischen Feinden zu verfahren. Er hatte mehrere versuchte Attentate überlebt. Doch am 30. Januar 1948 sollte ihn das Schicksal ereilen. An seiner Behausung in Neu-Delhi wurde Gandhi (im Alter von 78 Jahren) von einem Hindu erschossen, der gegen die Verbrüderung mit den Moslems war. Seine letzten Worte waren: ‚He Ram…‘