Kunst und Wissen in Valencias UFO-Dorf

Es hat sich als ein zuverlässiges Konzept erwiesen: Man veranstalte ein bedeutendes Ereignis oder gebe bei einem berühmten Architekten ein Bauwerk in Auftrag - und potz Blitz! Da hat sich eine Stadt, die scheinbar völlig in Vergessenheit geraten war, wieder mit einer neuen Attraktion in Erinnerung gerufen. So war es mit Lissabon, Barcelona und Bilbao. Und dann kam die Metropole der Orangenblütenküste an die Reihe. Auch hier wiederum hat sich dieses Konzept als höchst erfolgreich erwiesen: Der neue Komplex der ‚Ciudad de las Artes y las Ciencias‘ ist heute die Hauptattraktion von Valencia.

Kunst & Kultur

Die blühende Fantasie von Santiago Calatrava

Nach den Überschwemmungen von 1957 hatte die Stadt drastische Maßnahmen ergriffen: Der Fluss Turia wurde umgeleitet. Was blieb, war ein riesiges ausgetrocknetes Flussbett, das Jahrzehnte später das erforderliche Gelände für ein ambitiöses Bauvorhaben bot. So wurde im Jahr 1996 der Grundstein gelegt, und 13 Jahre später wurde der neue Komplex der Kunst und Wissenschaft (‚Ciudad de las Artes y las Ciencias‘) vollendet. Der Komplex besteht aus sieben Gebäuden, einschließlich des Palau de les Arts, einem Opernhaus in der Form eines Segelboots; dem Museu de les Ciències, einem gigantischen Museum der Wissenschaft in der Form eines Walskeletts; ein weiteres Gebäude neueren Datums ist die Àgora, eine Konzerthalle, die zwei gefaltete Hände symbolisiert. Gleich UFOs im Flussbett entsprangen die Gebäude der blühenden Fantasie des berühmtesten Sohn Valencias, dem weltberühmten Architekten Santiago Calatrava. Seine Skulpturen sind für Liebhaber moderner Architektur unumgänglich, doch selbst regelmäßige Besucher werden in der ‚Ciudad de la Artes y las Ciencias‘ jede Menge Attraktionen und Unterhaltung finden.

„Verboten, nicht zu berühren!“

Das Museu de les Ciències ist eines der vergnügsamsten Museen der Wissenschaft auf der ganzen Welt. Hier heißt es “Es prohibix no tocar” – „Verboten, nicht zu berühren!“ Die 40.000 m2 große Ausstellungsfläche bietet einen Einblick in komplexe Themen, wie die Gravität, die Relativitätstheorie und die DNA. Das mag langweilig klingen, doch die Objekte sind heiter und farbenfroh, mit Bildern und Geräuschen, Klingeln und Pfeifen - und vielen interaktiven Funktionen. Das einzige Gebäude, das nicht dem Geiste Calatravas entsprang, sondern von seinem Kollegen Félix Candela, entworfen wurde, ist das Oceanogràfic. Das größte Aquarium Europas enthält 42 Millionen Liter Wasser und beherbergt rund 40.000 Tiere, von bunten Pufferfischen bis hin zu niedlichen Pinguinen.

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